"Lass mal hören" Interview mit Gerd Hausotto und Dirk Neumann beim Offenen Kanal Kiel am 10.02.2022

https://youtu.be/o5DtMM8zTuQ

Enrico Glomm

Geboren am 18. Januar 1975 in Brandenburg an der Havel. Lebt seit 1999 in Kiel.

1. Was hat dich dazu inspiriert, Musiker zu werden, und wie hast du deine musikalische Reise begonnen?

Man könnte sagen die Musik hat zu mir gefunden. Als das Jüngste von vier Geschwistern, die zu Hause alle gesungen und Gitarre gespielt haben, war es unvermeidbar davon nicht magisch angezogen worden zu sein. Da ich noch kein Instrument spielen konnte, habe ich immer fleißig mit geträllert. Im Alter von 13 Jahren hat sich mein großer Bruder dann erbarmt und mir die ersten Akkorde auf der Gitarre beigebracht. Das war gewissermaßen der Türöffner für mich, um meiner Gedankenwelt eine musikalische Plattform zugeben. Das Dichterische war irgendwie schon immer ein Teil von mir und konnte nun zusammen mit den Gitarrenklängen hinaus in die Welt.

2. Welche Musiker oder Bands haben Dich am meisten beeinflusst und warum?

Geprägt haben mich unter anderem Bruce Springsteen durch seine prägnante Ausdruckskraft im Gesang und seinem Mundharmonikaspiel, sowie Rainhard May mit dieser unfassbaren Wortgewandtheit. Allen voran aber Peter Maffay, der durch seine Art zu musizieren fantastische Melodien und brillanten Gesang in deutscher Sprache vereint.

3. Wie würdest du deinen musikalischen Stil oder Genre beschreiben, und wie hat er sich im Laufe der Zeit entwickelt?

Auf mein musikalisches zu Hause versuche ich mich nicht so ganz festzulegen, das sollen mal die Außenstehenden beurteilen. Ich sehe mich als Geschichtenerzähler der seine Gedanken in Melodien verpackt und versucht, diejenigen damit zu erreichen, die sich die Zeit nehmen, zuzuhören. Mal mit lauten und mal leisen Tönen.

4. Welche Instrumente spielst du, und welches ist dein Lieblingsinstrument?

Ich spiele (glaube ich) eine halbwegs solide Rhythmus-Gitarre und dazu etwas Mundharmonika. Das versuche ich mit meinem Gesang zu etwas hörbarem zu verbinden und hatte bisher Erfolg:-).      Auf einigen weiteren Instrumenten kann ich leider nur wild improvisieren.

5. Kannst du uns etwas über den Schreibprozess deiner Musik erzählen?

Beim Komponieren gibt es beim mir keinen Kardinalsweg. Mal habe ich eine Melodie, die  unbedingt nach einem Text schreit und den ich leider auch nicht immer finde.      Ein anderes mal gibt es ein Thema, welches mich nicht loslässt und ich unbedingt in ein musikalisches Kleid stecken möchte. Ich habe dazu sogar mal einen Song geschrieben, er heißt "In jeder meiner Venen fließt Musik" und beschreibt es ganz gut.

6. Woher bekommst du Inspiration für deine Texte und Melodien?

Die Inspiration liefert fast immer das Leben. Wer mit eigenen Werken auf die Bühne geht, öffnet immer ein Stück weit seine Seele.

7. Welches ist dein Lieblingssong oder deine Lieblingskomposition, die du bisher geschrieben hast, und warum?

Das aktualisiert sich natürlich immer, wenn wieder neue Lieder entstehen aber trotzdem gibt  es ein paar Meilensteine, die ganz persönliche Bedeutung in sich tragen. "Eine Prise vom Glück" z. B., um nur eines nennen, ist ein sehr persönliches Lied, was einem für mich sehr wichtigen Menschen gewidmet ist. Der Song ist mir ca. 2 Wochen eingefallen bevor ich ins Studio gegangen bin, um mein erstes Solo-Album aufzunehmen. Er kam wie aus dem Nichts und wurde dann der Headliner des Albums. Eine Fügung würde ich meinen.

8. Wie gehst du mit Herausforderungen oder kreativen Blockaden um, wenn du an neuer Musik arbeitest?

Früher hat mir das Kopfzerbrechen bereitet aber je älter man wird, um so mehr lernt man, dass manche Dinge nicht erzwungen werden können und ihre Zeit brauchen. Ich habe heute auch das Gefühl, dass die Lieder zu mir kommen wenn es an der Zeit ist.

9. Welche Bedeutung hat Live-Aufführung für dich, und wie bereitest du dich darauf vor?

Ein Liveauftritt ist am Ende die Königsdisziplin, bei der man mit dem Publikum auf Tuchfühlung geht und dann immer wieder aufs Neue erleben kann wie die Songs ankommen. Ich versuche mich darauf so intensiv wie möglich vorzubereiten, um für ein gelungenes        Konzert die besten Voraussetzungen zu bieten. Regelmäßiges Proben und immer weiter Feilen an der eigenen Performance gehören dazu.

10. Kannst du uns etwas über deine bisherigen Auftritte oder musikalischen Projekte erzählen, die für dich besonders bedeutsam waren?

Ich war früher immer mit einer Band unterwegs, was einem ein gewisses Gefühl von gemeinsamer Stärke verleiht. Ich war begeistert von allem was mit Musik machen zu tun  hatte und war natürlich überzeugt, irgendwann auch davon leben zu können. Manchmal kommt es leider anders als man glaubt aber so ist das Leben. Ich habe dann musikalisch eine längere Pause eingelegt und bin erst vor 2 Jahren wieder auf die Bühne zurückgekehrt. Ich habe mit einem meiner Songs einen Musikpreis gewonnen und irgendwie hat mir das und der Tritt in den Hintern von meiner Familie  gezeigt, dass dieses Kapitel für mich wohl doch noch nicht zu Ende ist. Seither bin ich als Solokünstler unterwegs und genieße es wieder, musikalisch dabei zu sein.

11. Was sind deine Ziele oder Pläne für die Zukunft als Musiker?

Meine Ziele schiebe ich heute nicht mehr so weit hinaus. Ich freue mich über jeden Auftritt der sich ankündigt und neue Begegnungen mit dem Publikum verspricht. Ich arbeite immer an neuen Songs und somit gewissermaßen auch immer am nächsten Album. Musik ist ein Teil von mir und diesen Teil versuche ich so intensiv wie möglich zu leben. Wohin mich das bringt weiß ich nicht aber darüber mache ich mir auch keine Gedanken.         Ich lebe meinen Traum.

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